Die Lütsche-Talsperre wurde von 1935-37 erbaut. Der eigentliche Zweck war, kalkfreies Wasser für die deutsche Reichsbahn zu speichern. Über eine bahneigene Brauchwasserleitung wurde das Wasser der Lütsche-Talsperre bis nach Erfurt und Weimar geleitet.
Heute steht diese Nutzung nicht mehr im Vordergrund. Das Gewässer wird für die Naherholung und den Hochwasserschutz, aber auch als Angelgewässer genutzt.
Im zweiten Einlaufbereich der Talsperre, dem Oberen Wiesengrund befindet sich der Campingplatz mit einer Gaststätte. Der Campingplatz selbst verfügt über komfortabel ausgerüstete Ferienwohnungen/Ferienhäuser, zwei Sanitärtrakte, Spielplatz, Bootsverleih und eine Rezeption. Rund 150 Dauercamper nutzen den Campingplatz. Darüber hinaus sind rund 24 000 Übernachtungen (ohne Dauercamper) im Campingpark zu verzeichnen.
Länge:
ca. 6,5 km
Start:
Campingplatz am Lütsche-Stausee
Beschaffenheit:
Die Waldwege sind gut ausgebaut, teilweise auch naturbelassen. Wanderschuhe sind empfehlenswert.
Besonderheiten:
Diese Wanderung lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Im Sommer spenden der Lütschebach und der Mischwald Schatten und sorgen für eine angenehme Abkühlung. Im Frühjahr und im Herbst zeigt sich die Natur in ihrer frischen bzw. bunten Farbenpracht. Im Winter zaubern Eiskristalle, Schnee und Eiszapfen die Landschaft in eine Märchenwelt. Besonders am „Fallborn“ zeigt sich eine wunderschöne Naturkulisse auf.
Wegbeschreibung:
Vom Campingplatz aus beginnt die Wanderung entlang der Straße bis zum Steinbruch. Hier zweigt der Weg ab und führt am Hang entlang hinauf zum Dörrkopf (658 m NN).
Das nächste Ziel ist der obere Ensebachsteich, ein Biotop und Flächennaturdenkmal. Der kleine Teich ist Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen Pflanzen und Tieren. Der Weg führt weiter durch den Wiesengrund des Ensebachtals, der durch den Bachlauf gesäumt ist, bis zum unteren Ensebachsteich. In vergangener Zeit wurden die beiden Teiche als Wasserreservoire für das Betreiben des Flößgrabens genutzt.
Kurz darauf erreicht man den Borzelborn. Das Wasser dieser Quelle ist weithin bekannt und beliebt. Nachdem man hier die Straße überquert hat, wandert man weiter durch das Flächennaturschutzgebiet Ensebachstal in der Nähe des Baches. Das Tal ist tief in die Landschaft eingeschnitten. Im unteren Bereich befindet sich der Fallborn, ein Wasserfall, der sich über den Felsen ins Tal ergießt.
Kurz danach erreicht man die ehemalige Dorfstelle Lütsche im Lütschegrund. Ein Gedenkstein erinnert an das Schicksal der früheren Siedler. Der Ensebach mündet in diesem Bereich in den Lütschebach.
Durch den Lütschegrund bzw. das Lütschetal führt der Wanderweg wieder zurück zum Lütschestausee. Auch auf diesem Abschnitt wandert man entlang des Baches im schattigen Mischwald.
Kurz bevor die Lütsche-Staumauer erreicht wird, ist einige Meter abseits des Weges ein großer Gedenkstein zu sehen, das „Forstarbeiter-Denkmal“. Dieses erinnert an die Waldarbeiter, die im Zusammenhang mit dem Bau der Talsperre die sehr umfangreichen und aufwendigen Rodungsarbeiten geleistet haben.
Nach dem letzten kurzen Anstieg erreicht man die Staumauer mit dem Blick auf den Stausee. Von beiden Seiten der Staumauer gelangt man zurück zum Campingplatz.
*Karten-Daten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL