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Ein Stammtisch in der Frankenhainer Heimatstube

von Alexandra

Hobbyhistoriker des Landkreises Gotha treffen sich seit Jahren allmonatlich, auch, um Stätten spezieller themenbezogener musealer Einrichtungen zu besuchen, die in den Orten um die Residenzstadt herum und über die Landkreisgrenze hinaus eingerichtet wurden.
Von den Gemeinden durch Zuschüsse gefördert, sind es aber zuvorderst ehrenamtliche Enthusiastinnen und Enthusiasten, die sich um die Erhaltung solcher Einrichtungen kümmern, sie liebevoll hegen und pflegen , sie im Jetzt und Heute den Nachgeborenen zu erhalten versuchen.

Eines dieser Kleinode hat seit dem Jahr 2001 Frankenhain. Damals, zum 700jährigen Jubiläum der Dorfschaft, öffneten sich die Türen der „Heimatstube“. Heute zeigt es sich: Der Ort kann allemal mit seiner Geschichte punkten, wenn er auch mitunter vermeintlich im Schattenreich seines Nachbarortes Gräfenroda zu liegen scheint. Zum Lokaltermin in der Mühlsteinstraße wurden wir herzlich empfangen. Gastgeber war der Heimat-und Fremdenverkehrsverein in Persona der Frauen der Heimatstube Renate Kwast, Gisela Linz und Rosemarie Schlundt.

So muss es wohl in der Guten alten Zeit gewesen sein: In einem der mit viel Liebe zum Detail eingerichteten Zimmer kam eine gewisse Gemütlichkeit auf, weil die Holzscheite im Ofen knisterten und allein schon diese Atmosphäre Erinnerungen an Wohnen und Leben unserer Altvorderen, an Versunkenes, aufkommen ließen.

Damit eingestimmt hatte Albrecht Loth den Übergang zum Thema des Abends aufgegriffen. Der Archivar, tätig im Thüringischen Staatsarchiv Gotha, ist umso mehr profunder Kenner der Geschichte des um das Jahr 1865 geschleifte Dorfes Lütsche. Der Vortragende erzählte aus seinem vor geraumer Zeit erschienenen Buch, dessen Grundlage seine Arbeit zur Erlangung des Titels Diplom-Archivar (FH) war. Gespannt lauschten nicht nur die Hobbyisten, sondern auch einige anwesende Nachfahren des Ersten der Familie Reuß, Heinrich Georg Christian, der sich in Lütsche niederließ. Den Suhlern, der Kranichfelderin und den Gräfenrodaern sind die Lebensläufe ihrer Urfamilien zwar hinlänglich bekannt, doch hört man sie immer wieder voller Interesse und in der Dauerausstellung sieht man sie buchstäblich vis a vis. Diese Sammlung in den oberen Räumen des Hauses ist sehenswert! Sie wurde von den Heimatfreunden Leonhard Jäger (Goldbach), Helmut und Heidemarie Hendrich (Gräfenroda) sowie von Gisela Ebert-Neuwald, Grafikern, und Gregor Scharff, Künstler, (beide Mühlberg) gestaltet.

„Wo, wenn nicht hier, unmittelbar in der Gegend der Geschehnisse, die sich um das Kapitel „Lütsche-Ort -Landschaft-Fluss“ abspielten, gehört seine Geschichte gezeigt! Die Konvoluten sind mit Akribie und Gewissenhaftigkeit anschaulich dargestellt. Ihre verschiedenen Darstellungsformen sind Inbegriffe heimatkundlicher Kenntnisse, deren Aufarbeitung viel mehr öffentliche Anerkennung gezollt werden sollte!“- so der Tenor der auswärtigen Gäste.

Das gesamte Ensemble ist nicht nur eine „Heimatstube“ schlechthin; es ist ein Schmuckstück und gleicht mit seinen Raritäten einer Heimstätte, die den Besucher von der Haustür hinein in die funktionalen Räume führt: die praktische Küche, die gemütliche „Gute Stube“, die Schlafkammern, die Utensilien der verschiedenen Frankenhainer Handwerkszweige. Da fehlt es an nichts, was die vergangenen Zeiten ausgemacht hat und man ist auch wirklich mittendrin im „Damals“.

Wer Lust darauf hat, die Zeit um ein Vielfaches an Wimpernschlägen zurückdrehen zu wollen, kann das immer mittwochs von 15-17 Uhr tun. Rosemarie Schlundt nimmt auch unter 036205-76536 Anmeldungen entgegen.

Wir haben unseren Besuch in Frankenhain mit einem gemeinsamen Abendessen und geselligen Gesprächen im Restaurant des Hotels „Zum Gisselgrund“ ausklingen lassen.

Allen Mitwirkenden sagen wir ein herzliches „Dankeschön“ für einen wissenswerten Abend in einem Preziose der Gemeinde Geratal.

Im Namen vom Stammtisch der Hobbyhistoriker des Landkreises Gotha: Rotraut Greßler
Foto: R. Greßler, 2022. Gebäude rechts: Heimatstube in Frankenhain.

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