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Vom Hobby zum Nebenberuf – Das sind die neuen Wegewarte der Gemeinde Geratal

von Alexandra

Die Gemeinde Geratal hat seit Anfang Februar zwei hauptamtliche Wegewarte. Mit Sabine Barchewitz aus Geschwenda und Henry Lipfert aus Gräfenroda sollen die bestehenden Rad- und Wanderwege zukünftig kontrolliert und gepflegt werden. Aber auch neue Routen sollen entstehen.

Mit drei weiteren (ehrenamtlichen) Wegewarten (Wolfgang Nüchter aus Arnstadt, Jürgen Veit und Jens Barchewitz aus Geschwenda) hat die Gemeindeverwaltung ein fünfköpfiges Team zusammengestellt, um das Rad- und Wanderwegenetz des rund 84 Quadratkilometer großen Gemeindegebietes kontinuierlich zu pflegen und zu kontrollieren. Weitere ehrenamtliche Unterstützer aus anderen Ortschaften können noch hinzukommen.

Die beiden hauptamtlichen Wegewarte waren durch eine Stellenausschreibung im Amtsblatt der Gemeinde Geratal darauf aufmerksam geworden, dass in der Landgemeinde Unterstützung bei der Wegepflege gesucht werde. Gerade bei der Umsetzung der Beschilderung an die neue „Touristische Wanderwegekonzeption Thüringen“ gibt es viel zu tun.

Zunächst soll eine Bestandsaufnahme der bisherigen bestehenden Wege erfolgen. Aus dieser erschließt sich, welche Wege künftig bestehen bleiben, welche neu hinzukommen und welche zurück gebaut werden sollen.

Das Ziel des Bürgermeisters Dominik Straube ist es, mit der Unterstützung der Wegewarte die Region zukünftig für Einheimische und auch Touristen effektiv aufzuwerten und zu gestalten. Dabei geht es vor allem darum, aufzunehmen, woran es fehlt bzw. wo etwas ersetzt werden sollte – sei es bei der Beschilderung, den Sitzgelegenheiten oder dem Freischnitt an zugewachsenen Stellen. In der Gemeindeverwaltung befasst man sich schon länger mit dem Thema Instandhaltung und Aufwertung der Wanderwege. In einigen Ortschaften habe dies durch langjähriges Ehrenamt auch vorher bereits gut funktioniert, in anderen Ortschaften dafür leider nur wenig bis gar nicht, so der Bürgermeister.

Das soll nun mit den beiden hauptamtlichen Wegewarten geändert werden. Er wünscht sich ein einheitliches Vorgehen in allen Ortschaften und freut sich auch auf die ehrenamtliche Zusammenarbeit mit Wanderführer Wolfgang Nüchter (Wander- und Freizeitverein Arnstadt), der die beiden hauptamtlichen Wegewarte zukünftig anlernen und unterstützen wird. Ebenso erfreut ist der Bürgermeister darüber, dass der Gemeinderat und die Ortschaftsbürgermeister hinter seiner Idee und deren Umsetzung stehen.

Das Gemeindegebiet wurde dazu in zwei Gebiete eingeteilt. Frau Sabine Barchewitz wird für den südlichen Teil des Gemeindegebietes, insbesondere für Geschwenda, Geraberg und die Gemarkung Waldbezirk „Waldsberg“ in Gräfenroda verantwortlich sein. Unterstützung erhält sie dabei von Ehemann Jens Barchewitz, der ihr als selbstständiger Handwerker bei ihrer neuen Aufgabe tatkräftig beiseite stehen wird. Beide wohnen in Geschwenda und sind jeden Tag nach der Arbeit in der Natur unterwegs. Dabei seien ihnen einige Unzulänglichkeiten aufgefallen. Als der Aufruf der Gemeindeverwaltung kam, wussten sie, dass beide die Landgemeinde unterstützen wollen und bewarben sich.

Das nördliche Gemeindegebiet – bestehend aus den Ortschaften Frankenhain, Gossel, Gräfenroda und Liebenstein – wird zukünftig von Henry Lipfert kontrolliert und gepflegt. Er bewarb sich auf den Minijob, da er schon seit vielen Jahren die Gegend pflegt und u. a. als „Grawereder Jong“ des Heimatvereins Gräfenroda e. V. bereits einige Projekte in und um Gräfenroda in ehrenamtlicher Arbeit mit umgesetzt hat. Auch privat ist er gerne mit seinem Sohn in der Natur unterwegs, sehr engagiert und habe bereits einige Wanderwege in seiner Freizeit gepflegt und frei geschnitten. Eines seiner Projekte ist zudem die „Streuobstwiese an der Riedbrücke“, welches er zusammen mit dem „Grawereder Jong“ Helmut Greßler und in Kooperation mit Schulprojekten auf die Beine gestellt hat. In Abstimmung mit seinem hauptamtlichen Arbeitgeber habe er sogar seine Arbeitszeit verkürzt, um die Landgemeinde zukünftig als Wegewart zu unterstützen. Er freut sich sehr über das Verständnis und auf die neuen Herausforderungen in der Gemeinde.

Seine erste Aufgabe sieht Herr Lipfert darin, die Hecken am „Felsenkeller“ (OT Gräfenroda) zurück zu schneiden und die Bänke zu erneuern. Das Holz dafür (nachhaltige einheimische Lärche) habe er bereits beim Bauhof der Gemeinde bestellt.

In einem nächsten Schritt sollen nach Möglichkeit in allen sechs Ortschaften der Gemeinde Geratal Rundwanderwege entstehen. Der Start wird in Geschwenda erfolgen. Der dortige Rundwanderweg existiert bereits seit den 1990er Jahren, wurde seinerzeit durch den Ortswegewart Jürgen Veit angelegt. Im Rahmen des Schulprojektes „Neubeschilderung des Rundwanderweges Geschwenda“ der Regelschule Geratal in Geraberg haben sich drei Schülerinnen der 10. Klasse (Dana Bartholome, Marlene Elsner und Jenny Starkgraff) unter Leitung der Lehrerin Katrin Zenker intensiv mit dem Wanderweg und der möglichen, neuen Beschilderung auseinander gesetzt. Die Schülerinnen stellten ihr Projekt im Rahmen einer gemeinsamen Wanderung mit den Wegewarten und weiteren Beschäftigten der Gemeindeverwaltung Geratal am 11.02.2022 vor. Dabei zeigten sie unter anderem auch die Standorte, an denen Wegweiser, Standortschilder und Informationstafeln aus ihrer Sicht Sinn machen würden. Die Wegewarte nutzten die Wanderung, um mit einer ersten Bestandsaufnahme zur Beschaffenheit des Weges, seiner Beschilderung und den Sitzgelegenheiten zu beginnen. Der ehrenamtliche Wanderführer Wolfgang Nüchter, der über umfangreiche Erfahrungen als Wegewart verfügt, stand dabei sowohl den Schülerinnen als auch den neuen Wegewarten der Gemeinde Geratal mit Rat und Tat zur Seite.

Die Gemeindeverwaltung möchte dieses Schulprojekt, das bis Ende Juni abgeschlossen sein soll, nicht nur finanziell unterstützen sondern auch mit der Tatkraft der neuen Wegewarte: Ein erster Schritt in Richtung Ausbau und Pflege des Wanderwegenetzes der Gemeinde Geratal.

Text und Bilder:
Pressestelle Gemeindeverwaltung Geratal

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