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Was hat Morbach – unsere Partnergemeinde – mit Thüringer Bratwürsten zu tun?

von Alexandra

Wir lösen die Frage auf. Das Partnerschaftskommitee von Morbach fragte uns Anfang diesen Jahres, ob wir nicht mal Lust hätten, am traditionellen Herbstmarkt in Morbach mitzumachen. Wir würden auch einen Stand neben unserer anderen Partnergemeinde Pont-Sur-Yonne aus Frankreich bekommen, die schon seit mehreren Jahren daran teilnimmt. Gesagt, getan.

In unserem neu gegründeten Komitee beratschlagten wir darüber, was könnten wir auf diesem Markt anbieten, was unsere Region auszeichnet? Alle waren wir uns einig, Thüringer Bratwürste mussten es sein und wir könnten mit einem Infostand unser schönes Geratal präsentieren. Mit diesen beiden Sachen im Kopf ging es ran an die Vorbereitung. Wie viele Würste sollten wir mitnehmen? Eine schwierig zu beantwortende Frage. Laut Aussage von Serge Antony aus Morbach besuchen jährlich 5000 bis 6000 Gäste den Herbstmarkt. Letztendlich entschieden wir uns für 800 Bratwürste. Die Morbacher staunten nicht schlecht, wie mutig wir waren mit dieser Anzahl. Unser Motto aber hieß: Wir sind voll überzeugt von unseren leckeren Bratwürsten – Hopp oder Topp! Brötchen bestellten wir beim örtlichen Bäcker in Morbach. Touristisches Infomaterial und kleine Geschenke zum Mitgeben bekamen wir von der Geratalgemeinde und von Beherbergungsunterkünften rund um Geraberg.

Am Samstagmorgen starteten drei Autos, davon zwei Kleinbusse mit zehn Personen, 800 Bratwürsten, Kühltruhe, Rost und natürlich Eierlikörchen für die gute Laune unterwegs. Gegen 14.00 Uhr erreichten wir Morbach. Die Stimmung war prima und die Morbacher freuten sich, dass wir so zahlreich angereist sind. Sie hatten sich für uns schon ein schönes Willkommensprogramm ausgedacht.

Gemütliches Kaffeetrinkern gemeinsam mit den Franzosen, die auch schon angereist waren. Danach ging es per Beine in die Natur. Wir besichtigten einen neu gebauten Spielplatz, der sehr beeindruckend war. Unser Ortschaftsbürgermeister Detlef Bräuning probierte auch gleich die Hängematte und Rutsche aus. Am liebsten hätten wir den Spielplatz eingepackt und mit nach Geraberg genommen für unsere Kinder. Weiter ging es zum höchsten Ausguck im Hunsrück, dem Erbeskopf. Wahnsinnig schön war diese Aussicht und ein bisschen erinnerte sie uns auch an unseren Thüringer Wald.

Der gemeinsam verbrachte Abend in einem örtlichen Lokal wurde nicht allzu lange ausgedehnt, denn schließlich wollten wir ja alle fit sein für den bevorstehenden Herbstmarkt. Wir waren untergebracht in Privatunterkünften und teils in kleinen Pensionen. Ein Paar übernachteten in ihrem Wohnmobil.

Eine kleine feine Hütte hatten die Morbacher für uns aufgestellt, daneben ein Kühlwagen zur Aufbewahrung der Bratwürste. Einen Tisch bekamen wir auch noch, wo wir unseren Infostand aufbauten. Viele interessante Gespräche wurden dort geführt und wir priesen unser schönes Geratal mit großem Enthusiasmus an. Mal schauen, ob sich die Urlauberzahl in unserer Region erhöht.

Etwas Bange war uns, ob wir wohl die 800 Bratwürste verkaufen würden? Wir waren aber optimistisch und da auch die Sonne ab und zu durch die Wolkendecke lugte, stand dem bunten Treiben auf dem Herbstmarkt nichts mehr im Wege. 11.00 Uhr wurde der Markt durch den Bürgermeister von Morbach eröffnet und er bedankte sich, dass die Partnergemeinden Geraberg und Pont-Sur-Yonne mit dabei sind. Wir waren mächtig aufgeregt und drückten die Daumen, dass alles klappt wie wir es uns vorgestellt hatten. Als Beruhigung gab es erstmal ein Eierlikörchen. Sobald der erste Bratwurstduft in der Luft lag, kamen die ersten Besucher und verzehrten unsere weltbeste Bratwurst. Abwechselnd betreuten wir unsere beiden Stände, damit auch jeder mal über den weitläufigen Markt schlendern konnte. Nur die Bratwurstmeister Detlef und Tobias gaben ihren Grill nicht in andere Hände und hielten tapfer durch. Dementsprechend knülle waren sie auch am Abend. 600 gebratene Würste haben sie unter das Volk gebracht. 200 wurden zum Glück noch roh verkauft, die zu Hause selber gebraten werden konnten. Den Erlös, den wir erzielten, haben wir für Übernachtung, Verpflegung, Benzin usw. genommen. Wir waren zufrieden mit uns und auch ein wenig stolz. Kurz wurde das gemeinschaftliche Abendessen, denn jeder war froh, in sein Bettchen zu kommen.

Am nächsten Morgen haben wir noch einmal alle zusammen –Morbach-Pont-Sur-Yonne-Geraberg-in einer gemütlichen Bäckerei gefrühstückt und den gestrigen Tag Revue passieren lassen. Gegen 11.00 Uhr verabschiedeten  wir uns voneinander und waren uns einig: Alle machen im nächsten Jahr wieder mit. Vielleicht haben wir ja mit unserem Bericht bei dem Ein oder Anderen das Interesse geweckt, im nächsten Jahr mit dabei zu sein.


Bilder & Text: Heike Bräuning

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