
Haus Grevenrot – Ein lebendiges Stück Gräfenrodaer Geschichte
Im Herzen von Gräfenroda, zwischen der „Zwergstatt Gräfenroda“ und dem Bürgerhaus „Deutscher Hof“ mit Begegnungsstätte, Medienzentrum und Jugendclub, lädt das historische Fachwerkgebäude „Haus Grevenrot“ zu einer spannenden Entdeckungsreise durch die Orts- und Industriegeschichte des Ortes ein.
Ein Haus mit Geschichte
1990 entstand die erste Heimatstube anlässlich der 700-jährigen urkundlichen Erwähnung Gräfenrodas (1290). Sie legte den Grundstein für die heutigen Ausstellungen. Nachdem das ursprüngliche Gebäude in den 1990er-Jahren aufgegeben werden musste, engagierte sich Rainer Abendroth (1925–2009), Gründer des Heimatvereins und Verfasser zahlreicher Chroniken, für eine neue Heimat des historischen Erbes. Mit Unterstützung des damaligen Bürgermeisters entstanden in den oberen Räumen des ehemaligen Gemeindehauses liebevoll gestaltete Ausstellungsräume.
Im Jahr 1999 wurden die Ausstellungen schließlich im Rahmen des ersten Festes „Rund um das Haus Grevenrot“ feierlich eröffnet. So erhielt das Haus seinen heutigen Namen. Das Fachwerkhaus mit seiner markanten Holzfassade ist seitdem ein wahrer Blickfang im Ortszentrum nahe dem Lindenplatz.
Erlebnis Heimatgeschichte
In zehn Themenräumen zeigt das Haus Grevenrot eindrucksvoll die Entwicklung Gräfenrodas von seinen Anfängen bis in die Neuzeit. Die Ausstellungen sind thematisch, nicht chronologisch, aufgebaut. So entdeckt man auf jedem Schritt ein neues Stück Heimat.
Im oberen Stockwerk erfährt man Spannendes über die Holzgewinnung und -verarbeitung sowie über das längst verschwundene Dorf „Lütsche“. Anschließend führt der Weg durch die Schulgeschichte Gräfenrodas hin zur Glasindustrie und weiter zur traditionsreichen Zwergenmanufaktur Philipp Griebel (heutige „Zwergstatt Gräfenroda“), die sich direkt nebenan befindet. Auch Porzellan- und Keramikerzeugnisse, Transportwesen, Vereinsleben und Druckereien werden anschaulich präsentiert.
Besonders stimmungsvoll ist die „Gute Stube“ um 1900: Ein liebevoll eingerichteter Raum, der das Leben vergangener Zeiten lebendig werden lässt. Auf dem Flur erfahren Besucher zudem Interessantes über Geologie und Bergbau, bevor der Rundgang mit einem Blick in eine historische Küche seinen Abschluss findet.
Im Erdgeschoss erwartet Uhrenliebhaber ein echtes Highlight: Eine einzigartige Sammlung von Kirchturmuhren aus der ehemaligen Turmuhrenfabrik Kühn in Gräfenroda – faszinierend für alle, die sich für alte Uhrwerke, deren Technik und Funktion begeistern.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe
Nur wenige Schritte entfernt liegen die Zwergstatt Gräfenroda, der Johann-Peter-Kellner-Platz und die St.-Laurentius-Kirche mit ihrer prachtvollen „Kellner-Weise-Orgel“, die Ende der 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre vollständig restauriert wurde. Auf dem Weg dorthin informieren Schautafeln über die traditionsreichen Adjuvanten der Kirche. Dies ist ein weiterer spannender Einblick in die kulturelle Geschichte Gräfenrodas.
Haus Grevenrot
Bahnhofstraße 1
99330 Geratal OT Gräfenroda
Kontakt über Fremdenverkehrsbüro:
(Montag und Mittwoch: 10:00 bis 12:00 Uhr)
Frau Ingrid Belau
(036205) 76 273
Kontakt über Heimatverein Gräfenroda e. V.:
Vors. Karola Eschrich
(036205) 76 951
heimatverein@graefenroda.de











