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Jugendherberge „Olga Benario“ – Historie

von Alexandra

Ich habe mich für dieses Projektthema entschieden, weil … .

Niklas Güth (Schulprojekt „Digitales Geratal“; 2024/2025)

1943 – Villa „Waldruh“

1957 – Jugendherberge „Olga Benario“

Bildquelle: Heimatverein Gräfenroda

1980

2012

Bildquelle: Hubert Beyer; Heft: 3-2013
Gräfenroda Beiträge zur Heimatgeschichte | „Dr. Phil. Nat. Artur Dinter – Auch ein Teil der Geschichte Gräfenrodas“

Der genaue Zeitpunkt der Erbauung des Landhauses ist nicht bekannt. Es ist jedoch belegt, dass es als Erweiterung des Gast- und Logierhauses „Dörrberger Hammer“ errichtet wurde. Der Name des Erbauers ist bis heute nicht bekannt. Allerdings ist belegt, dass das Gast- und Logierhaus zu jener Zeit den „Geschwistern Schmidt“, insbesondere Louise (Luise) Schmidt, gehörte, sodass eine Verbindung zur Familie Schmidt besteht.

Bildquelle: Hubert Beyer; Heft: 3-2013
Gräfenroda Beiträge zur Heimatgeschichte | „Dr. Phil. Nat. Artur Dinter – Auch ein Teil der Geschichte Gräfenrodas“

Im Jahr 1903 zog ein Herr namens Friedrich Lienhard in das Gast- und Logierhaus „Dörrberger Hammer“ ein. Zwischen 1908 und 1916 wechselte er in das Landhaus „Waldruh“. Lienhard war ein völkisch-nationalistischer Schriftsteller und pflegte Kontakt zu Artur Dinter. Dinter besuchte ihn mehrmals und war so beeindruckt von dem Landhaus, dass er es 1917 von Lienhard übernahm.

1920 kam es zu einem Zerwürfnis zwischen Dinter und Lienhard, doch Dinter konnte das Landhaus behalten. Bis 1924 wohnte er weiterhin zur Miete dort, bis der Holzhandel Becker ihm das Landhaus für 32.000 Mark in Aktien verkaufte. 1937 zog Dinter nach Zell am Harmersbach.

Zwischen 1937 und 1943 sind keine Informationen über das Landhaus bekannt. Ab 1943 bis mindestens 1945 waren dort Angestellte der nach Gräfenroda ausgelagerten Verwaltung des Agefko-Kohlensäure-Werkes Heinrich Uhden untergebracht. 1945 wurde das Landhaus „Waldruh“ beschlagnahmt und mit Inventar unter kommunale Verwaltung gestellt.

Laut der Grundbucheintragung vom 24.09.1948 ging das Haus samt Grundstück am 21.09.1948 in Volkseigentum über. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zunächst Flüchtlinge dort untergebracht, die die vorhandene Einrichtung nutzen konnten. Später wurde das Landhaus den Flüchtlingen offiziell überschrieben. Dabei handelte es sich um folgende Personen: Gustav Marr, Familie Putzler, Eugenie Kummer, Heinrich Scholz, Katharina Schneider, Familie Kock und Erna Lewald. Bis Ende Juni 1950 verließen sie das Landhaus.

Kurz darauf mieteten sich neue Bewohner ein: Frieda Neubauer, Hans Rittermann sowie das Ehepaar Johann und Paula Illinger. Im Zuge der geplanten neuen Nutzung wurden die verbliebenen Mieter umgesiedelt.

Bildquelle: Archiv Harald Siefert

Am 27.08.1954 wurde das Landhaus nach seiner Rekonstruktion von der Gemeinde Gräfenroda auf den Namen „Olga Benario“ umbenannt und fortan als Jugendherberge genutzt. Seit 2008 ist die Jugendherberge Eigentum des Biathlonvereins SV Eintracht Frankenhain e.V. und dient weiterhin diesem Zweck.

Die Jugendherberge ist nach wie vor in einem einfachen Fachwerkbau konstruiert und weist verschiedene Schmuck- und Bauformen des Fachwerks auf, darunter das Pyramidenfachwerk, das sich durch spitz zulaufende Balken auszeichnet. Die Jugendherberge verfügt über 38 Betten, verteilt auf zehn Zimmer im Haupthaus, sowie ein Ferienhaus mit zwei separaten Wohnungen mit vier bzw. sechs Betten.

Zusätzlich besitzt das Haupthaus eine große Sonnenterrasse mit einem schönen Blick auf den Thüringer Wald. Seit der Modernisierung durch die Gemeinde im Jahr 2021 umfasst das Gelände der Jugendherberge auch einen Fußballplatz, einen Volleyballplatz sowie eine Kletteranlage für Kinder.

Bildquelle: Heimatverein Gräfenroda

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