ZURÜCK

Kühn Turmuhren, Gräfenroda

Dauerausstellung der weltweit größten Exponaten-Sammlung der Turmuhrenmanufaktur Kühn

von Alexandra

Über die Ausstellung

Turmuhren prägten über Jahrhunderte das Zeitgefühl ganzer Generationen. Auch wenn sie in unserer digitalisierten Welt an praktischer Bedeutung verloren haben, sind sie als vertraute Zeitzeugen aus unseren Ortsbildern kaum wegzudenken und bleiben tief im kollektiven Gedächtnis verwurzelt.

Mit dem Ende der Ära mechanischer Großuhren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ging auch ein Stück traditioneller Handwerkskunst verloren, so auch die Firma Kühn in Gräfenroda. Gegründet 1816, war sie über 150 Jahre ein bedeutender regionaler Hersteller von Turmuhren und ein früher Wegbereiter der Industrialisierung im Ort. Trotz ihrer bescheidenen Größe leistete die handwerklich geprägte Manufaktur einen wichtigen Beitrag zur Gewerbegeschichte der Region. 1972 wurde der Betrieb eingestellt.

Die Ausstellung wurde ins Leben gerufen, um das technische und kulturelle Erbe der Familie Kühn zu bewahren und an die Bedeutung regionaler Handwerkskunst zu erinnern.

Die ausgestellten Exponate wurden gesammelt, restauriert und präsentiert von Karl-Heinz Fischer.

„Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt,
der andere packt sie an und handelt.“

Historisches

  • 1816 Gründung einer Manufaktur zur Herstellung von Turmuhren durch Johann Heinrich Kühn;
    erstes Uhrwerk für die Bach-Traukirche in Dornheim
  • 1822 Fertigung der Turmuhr für die Gräfenrodaer St. Laurentius Kirche
  • 1847 Firmenübernahme durch Sohn Friedrich Kühn; Nachbau eines Tretkurbel-Fahrrades
    nach Heinrich Mylius aus Themar
  • 1884 Geschäftsübernahme durch Sohn Wilhelm; Anschaffung von Dampf- und Werkzeugmaschinen
    = Beginn einer neuen technologischen Ära (Anschaffung von Dampf- und Werkzeugmaschinen
    -> Übergang zu Eisenguss-Rahmenteilen & gefrästen Zahnrädern)
  • 1909 Wilhelm Kühn entwickelt einen elektrisch-automatischen Aufzug für Turmuhren
  • 1919 Tod Wilhelm Kühns; Firmenübernahme durch Sohn Walter Kühn
  • 1945 Verlust der Tochter Erika Kühn (einzige Nachkomme) bei Bombenangriff
  • 1947 Tod Walter Kühns, Verpachtung der Firma an Geselle Helmut Heinz
  • 1956 Übernahme durch Erich Kloß; Fertigung von nur wenigen Turmuhren in der Nachkriegszeit;
    Fokus auf Reparaturen
  • 1962 Herstellung einer neuen Turmuhr für die Gräfenrodaer Kirche
  • 1972 „Turmuhrenfabrik und mechanische Werkstatt Fa. Kühn“ nach 156 Jahren
    für immer geschlossen
  • 2022 Austausch der Gräfenrodaer Kirchturmuhr gegen eine Funkuhr
    -> Originaluhr wird Ausstellungsexponat

Dauerausstellung im Haus Grevenrot

Heimatmuseum
Bahnhofstraße 1
99330 Geratal OT Gräfenroda

Montag & Mittwoch von 10 bis 12 Uhr
– oder nach Vereinbarung –
Karl-Heinz Fischer
Tel.: 0159 064 211 32

Skip to content