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Schulprojekt gegen das Vergessen – Schüler der Thüringer Gemeinschaftsschule Geratal setzen Zeichen am Todesmarschdenkmal

von Alexandra

Gemeinde Geratal OT Gräfenroda, 17.12.2025

Im Schuljahr 2025/2026 widmen sich Sarah Gerlach und Jakob Stein von der Thüringer Gemeinschaftsschule Gräfenroda im Rahmen ihres Schulprojektes dem Thema NS-Vertriebene. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die historische Aufarbeitung der Todesmärsche des KZ Buchenwald sowie ein nachhaltiges Erinnerungsprojekt direkt vor Ort.

Mit dem Wunsch, das Todesmarschdenkmal hinter ihrer Schule aufzuwerten, wandten sich die beiden Jugendlichen an die Gemeinde Geratal und erhielten dort breite Unterstützung. Ein gemeinsamer Vor-Ort-Termin mit Verantwortlichen des Landratsamtes, der Gemeindeverwaltung und des Bauhofes brachte das Projekt zügig voran.

Gemeinsam mit ihrem Projektlehrer Herrn Wagner erwarben die Schüler Blumenzwiebeln für Frühjahrsblüher sowie zwei Apfelbäume. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Apfelsorte „KZ III“ zu: Sie wurde von dem im Konzentrationslager Dachau Inhaftierten Korbinian Heilich gezüchtet. Aus seinen Versuchen ging eine völlig neue Sorte hervor, die heute als Korbiniansapfel bekannt ist und symbolisch für Überleben, Hoffnung und Neubeginn steht.

Während der Projekttage im November 2025 pflanzten Sarah Gerlach und Jakob Stein die Blumenzwiebeln am Denkmal ein. Das sichtbare Ergebnis dieses Engagements wird ab März 2026 erwartet. Die beiden Apfelbäume wurden am 17. Dezember 2025 mit Unterstützung des Bauhofes sowie der projektbegleitenden Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung Geratal hinter dem Todesmarschdenkmal gesetzt. Die Schüler packten selbst mit an und assistierten dem Landschaftsgärtner des Bauhofs mit großem Engagement.

Die mündliche Verteidigung des Projektes ist für März 2026 direkt am Erinnerungsort geplant und wird auf dem Abschlusszeugnis vermerkt.

Das Projekt ist ein eindrucksvolles Beispiel für nachhaltige Erinnerungsarbeit: Es regt zum Nachdenken an und zeigt zugleich, wie junge Menschen auch 80 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Verantwortung übernehmen und aktiv dazu beitragen, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten.