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Aus der Arbeit der Geraberger Heimatfreunde

von Alexandra

Stetig sinken endlich die Coronazahlen und langsam kommt auch das kulturelle Leben wieder in Gang. Auch unserem Verein waren die Hände gebunden und wir haben uns auch bei kleinsten Aktivitäten an die verordneten Regeln gehalten. Ganz untätig waren wir trotzdem nicht in den vergangenen Wochen und Monaten.

Im April fand am Standplatz des ehemaligen Forsthauses in Arlesberg ein kleines Treffen von Heimatfreunden, einem Vertretern der Gemeinde Geratal und zwei Schülern der 9. Klasse der Gräfenrodaer Schule statt. Die beiden jungen Männer erarbeiten in einer Projektarbeit Vorschläge zur Gestaltung von einem Teil des Platzes, der ja historischen Hintergrund hat. Eine erste Erwähnung des Forsthauses datiert von 1569. Leider erfolgte 2002 der Abriß. Mit historischen Daten stehen wir den Schülern hilfreich zur Seite und sind natürlich sehr gespannt auf das Ergebnis der Arbeit, welche im nächsten Jahr fertig sein soll.

Im Mai fand, unter Berücksichtigung der Coronaregeln, ein kleines Treffen von Vereinsmitgliedern am Rastplatz „Glück Auf“ am Eingang zum Jüchnitztal statt. Die vorbereitete Überraschung dabei war Rüdiger und seinen Mitstreitern wirklich gelungen. Mit einem Trommelwirbel seines Enkels und dem alten Köhlerspruch: “Schwele, schwele brenne nicht, sonst verliert der Köhler sein Gesicht“ wurde die sogenannte „Hillebille“ freigegeben.

Die Hillebille, dieses alte Signalgerät gab es schon vor dem Mittelalter. Bekannt geworden ist das Schallbrett durch die Köhler. Sie hatten ihren Meiler im Wald, oftmals weitab von den Dörfern. Mit diesem Klanggerät konnten sich die Köhler untereinander verständigen. So diente die“ Köhlerglocke“ aber auch dazu, dass der Köhler seine Waldarbeiter zu sich rufen und Informationen  an den Förster versenden konnte und das über weitere Strecken.

Die Köhlerei in unserem Mittelgebirge steht in engem Zusammenhang mit dem Bergbau.

Regional ist das Zusammentreffen von Bergbau, Hüttenwesen und Köhlerei gut nachweisbar.

Eisenerzbergbau ist seit Anfang 14. Jahrhundert am Himmelreichskopf/Wüstrumnei belegt. Bergbau auf Kupfer, Silber, Blei am Arlesberg und Alteburg ab Anfang 16. Jahrhundert.

Von Schmelzhütten gibt es Nachrichten an der Mittelbergspitze, in Gera(-berg), in Manebach, im Wilden Geratal, Einmündung Sieglitztal.

Meilerplätze, die man an der ebenen runden Form mit einem Durchmesser von ca. 4 bis 6m erkennen kann, sind noch zahlreich vorhanden. Zum Beispiel auf der Hüttentalwiese, neben dem alten Mittelbergsweg, im Aschbachgraben.

Die Köhler hatten eine herausgehobene Stellung in der Gesellschaft. Durch ihr Produkt war es möglich, Erze aus dem Gestein schmelzen zu können. Lange vor der Zeitenwende beherrscht man bereits das Herstellen von Holzkohle. Sie brachte wichtige Fortschritte wie die Bronzezeit, die Eisenzeit, die Münzherstellung, Herstellung von Schwarzpulver.

Mit dem erhöhten Einsatz von Steinkohle im 18./19. Jahrhundert verlor die Köhlerei an Bedeutung. (Rüdiger Krause, 2021, gekürzt, Quellen vorh.)

Der nach alten Unterlagen nachgebaute Grubenhunt aus Holz (kein Stück Metall ist dabei) wird sicher eine Bereicherung in der Ausstellung im Pochwerk sein. In sehr vielen Arbeitsstunden wurde dieser originalgetreu vor allem von Rüdiger Krause, aber auch Jürgen Hornig und Siegfried Löbnitz waren dabei, gebaut. Im Rahmen von Führungen in der Mühle, die nun hoffentlich bald wieder stattfinden können, ist er dann zu besichtigen.

Bis dahin eine schöne Zeit wünschen die Geraberger Heimatfreunde.

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