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Liebe Grüße aus der Kindertageseinrichtung Pfiffikus OT Geschwenda

von Alexandra

Hallo Kinder,
sehr lange ist es nun schon her, dass wir uns alle gesehen, miteinander gespielt, gesungen und getanzt, gemalt und  gebastelt haben. Sicher vermisst ihr eure Freunde schon ganz sehr und wir Erzieherinnen vermissen euch, euer Lachen und alle anderen Gefühle und Geschichten, an denen ihr uns sonst teilhaben lasst.

Viele haben Angst vor der Krankheit, die uns gerade voneinander trennt – haben Angst davor, sich anzustecken. Eure Eltern
haben vielleicht Angst davor, dass sie nicht mehr an ihre Arbeit zurückkehren können und somit euch nicht mehr jeden  Wunsch erfüllen können.

Doch was ist, wenn diese Krankheit uns gar nicht in Angst versetzen will, uns gar nicht das Fürchten lehren will? Was ist, wenn diese Krankheit uns einfach lernen möchte, dass wir wieder mehr auf uns selbst achten, die Natur achten. Denken wir Erwachsenen sonst immer, dass wir euch ganz viel beibringen müssen, ist es jetzt die Zeit, wo wir vielleicht ganz viel von euch Kindern wieder lernen können. Dieses Unbekümmertsein, einfach mal die Stille genießen, einfach mal keine Hektik  und Stress verbreiten, sondern im Hier und Jetzt sein, uns selbst, euch Kinder und die Natur ganz bewusst erleben und beobachten.

Viele von euch sind es gewohnt, von einem Termin zum nächsten zu hetzen – Tanzen, Fußballtraining, Musikschule,  Reiten… Mama und Papa sind immer in Eile, um euch all das zu ermöglichen… Doch das Spielen mit euren Freunden oder alleine oder auch gemeinsam mit euren Eltern kommt oft zu kurz. Jetzt habt ihr Zeit, zu genießen und euch anders kennenzulernen. Ihr könnt entspannt in den Tag starten, könnt gemütlich frühstücken und euch Zeit dabei lassen. Ihr könnt euch dabei auf euer Essen konzentrieren – schmeckt es eher süß oder ein bisschen säuerlich, wonach riecht es, wie fühlt es sich in der Hand oder auf der Zunge an…?

Sind eure Eltern sonst womöglich darauf bedacht, euch immer etwas „Besonderes“ zu bieten, könnt ihr jetzt ganz in Ruhe die Natur genießen. Seht nur wie herrlich der Frühling ist. Langsam blühen überall die Blumen auf, fast jeden Tag tragen die Bäume neue Blätter, die Wiesen und Wälder werden wieder bunt, ganz viele Tiere gibt es zu entdecken. Vielleicht legt ihr euch alle zusammen einfach auf eine Wiese, beobachtet die Wolken, die über euch ziehen, lauscht den Vögelchen beim Zwitschern, vielleicht entdeckt ihr sogar, wo sie ihre Nester versteckt haben.

Vielleicht lernt ihr in dieser Zeit das Fahrrad fahren, Federball spielen, macht mit eurer Familie ein gemütliches Picknick, geht gemeinsam wandern, spielt Verstecken im Garten… Es gibt so viele schöne Dinge, die man miteinander machen kann, ohne dass sie viel Geld kosten und die uns alle wieder ein bisschen näher zusammen bringen können.

Bestimmt haben wir uns ganz viel zu erzählen, wenn wir uns dann alle wieder im Kindergarten sehen… Vielleicht ruft ihr eure Freunde mal an, einfach um zu sagen „Ich vermisse dich“ und erzählt euch, was ihr alles schon erlebt habt. Oder ihr bastelt oder malt was Schönes und werft es bei euren Freunden in den Briefkasten, einfach mal um zu zeigen „Schön, dass es dich gibt“.

Oder ihr gestaltet was Schönes für unseren „Wunschbaum“ am Kindergarten, um ganz vielen Menschen eine Freude zu bereiten… Einige waren schon kreativ. Wir sind sehr gespannt, wie bunt unser Eingangsbereich noch wird, wie viele Ideen ihr noch mitbringt. Eure Eltern helfen euch bestimmt. Schaut doch mal vorbei…

Vielleicht habt ihr auch schon mitbekommen, dass nicht alle Kinder mit ihren Eltern daheim bleiben können, weil ihre  Eltern dringend im Krankenhaus, in der Arztpraxis, als Polizist oder in der Kaufhalle gebraucht werden, damit es uns  anderen allen trotzdem gut geht. Damit diese Kinder trotzdem eine schöne Zeit haben, lassen sich die Erzieherinnen immer etwas einfallen, um die Notbetreuung so schön und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Da es bislang nur sehr wenige Kinder betrifft, genießen diese mittlerweile die familiäre Atmosphäre im Kindergarten. Auch sie machen  Spaziergänge zum Beispiel in den Wald oder an den Teich, lauschen den Vögeln, beobachten die Frösche und genießen die
Natur. Es wird fleißig gemalt und gebastelt, Märchen erzählt oder gelesen, im Turnraum getobt und natürlich auch viel  gespielt- am liebsten im Garten…

 

Liebe Eltern,
auch für Euch ist es eine herausfordernde Zeit. Wir danken Euch für Eure Geduld und Ausdauer mit Euren Kindern, wenn diese zum Beispiel mit Straßenkreide uns einen lieben Gruß vorm Kindergarten hinterlassen möchten oder Unterstützung bei ihren kreativen Ideen brauchen.

Vergesst alle das Lächeln und Lachen nicht, versucht so gut wie möglich die Zeit gemeinsam zu genießen, konzentriert Euch auf die positiven Aspekte, die diese Zeit trotzdem mit sich bringt – das macht es vielleicht ein bisschen einfacher und hilft möglicherweise auch danach, alles ein wenig entschleunigt anzugehen.

„Höher, schneller, weiter“ ist nicht immer das Beste… Denkt dabei eventuell selbst an eure Kindheit zurück… Erzählt Euren
Kindern von Euren Kindheitserlebnissen. Überlegt, wie wir uns die Zeit vertrieben haben, als es noch kein Handy/Smartphone gab, Computerspiele noch in den Anfängen steckten, TV-Sender noch begrenzt waren. Wir waren – zumindest der Großteil von uns – von früh bis spät mit unseren Freunden in der Natur, haben dort gespielt und uns ausgetobt, ohne dass unsere Eltern viel Geld für unsere Beschäftigung ausgeben mussten und abends konnten wir glücklich und zufrieden, ausgepowert vom Tag einschlafen.
Hatte das nicht auch etwas für sich…?

Viele liebe Grüße, bleibt gesund
– die Erzieherinnen der Kita „Pfiffikus“ Geschwenda –

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