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Am neuen Urwaldpfad in Geraberg sind nicht nur Fuchs und Hase unterwegs

von Alexandra

Die Zusammenarbeit zwischen der Naturschutzorganisation „WWF Deutschland“ und dem Naturkundemuseum Erfurt trägt nun auch am Jüchnitzgrund im Ortsteil Geraberg der Gemeinde Geratal ihre Früchte, wurde dort am Freitag, dem 23.10.2020 einer von 15 Thüringer Urwaldpfaden eröffnet.

Die neue „Urwaldperle“ (wie die Pfade von der WWF liebevoll genannt werden) bereichert die Gemeinde Geratal mit einem weiteren Erlebnispfad entlang des UNESCO Biosphärenreservates Thüringer Wald. Gefördert werden die Projekte vom Thüringer Umweltministerium zur Entwicklung von Natur und Landschaft, welches rund eine Million Euro aus EU-Mitteln zur Verfügung gestellt hat.

Nach Aussage des Projektleiters von WWF Deutschland, Herrn Philipp Schürmann, sollen sich die Urwaldpfade „wie Perlen an einer Kette im Thüringer Wald aneinanderreihen“. Zudem habe die Landesregierung rund 26.000 Hektar der Fläche des Thüringer Waldes aus der Nutzung genommen, um die einzelnen Projekte umsetzen zu können.

Philipp Schürmann und Jens Hertwig, der Leiter des Schullandheims Geraberg, begrüßten die erschienenen Gäste am Eingang zum Schullandheim – unter ihnen neben dem Geraberger Ortschaftsbürgermeister Holger Frankenberg auch Elgersburger Bürgermeister, Mario Augner, sowie Tobias Nimbs und Stefan Walther als Vertreter der Gemeindeverwaltung Geratal. Weiterhin waren Gäste u. a. vom UNSESCO Biosphärenreservat, dem Thüringenforst und dem Heimatverein vor Ort.

Christina Sittig-Schubert vom Biosphärenreservat erklärte, dass hier der „Urwald der Zukunft“ entsteht. Das große Ziel aller sei es, Tourismus mit Naturschutz zu vereinen und den Wald für Besucher wieder erlebbar zu machen.

Holger Frankenberg erinnerte daran, dass der Ortschaftsrat Geraberg zu Beginn geteilter Meinung in Bezug auf den Urwaldpfad war, insbesondere da es bereits den Klimaweg, den Braunsteinweg und den Geraradweg gäbe, die es zu bewirtschaften gilt und die in Teilen parallel zum neuen Urwaldpfad verlaufen. Dennoch hofft er, dass durch diese zusätzliche Marke noch mehr Touristen den Weg in die Region finden.

Nachdem alle Beteiligten Ihren Dank an die Initiatoren des Projektes ausgesprochen hatten, enthüllten Jens Hertwig und Philipp Schürmann eine hölzerne Stele, die den Eingang in den Urwaldpfad darstellt. Die Stele wurde vom Kettensägenkünstler Michael Krüger aus Garnbach angefertigt. Zu sehen sind einheimische Tierarten (Eule, Fuchs, Fledermaus, Schwarzspecht, Feuersalamander und Uhu) sowie das den Urwaldpfad entlangführende Markenzeichen, auf welchem der Kardinalskäfer als Wappentier abgebildet ist.

Nach der Enthüllung begab sich die Gruppe auf eine kurze Wanderung. Jens Hertwig gab unterwegs einige Informationen zu Blockhalden, den Feuersalamander und alte Gruben, die einst der Braunsteinförderung dienten. Den kurzen Spaziergang nutzten Mario Augner und Holger Frankenberg für einen Gedankenaustausch, um die Verbindung vor allem auch touristisch über die Ortsgrenzen hinweg weiter zu vertiefen.

Der neue Urwaldpfad führt idyllisch gelegen entlang des Baches „Jüchnitz“ vorbei an steilen Schutthalden und Informationstafeln, auf denen der Wanderer Informationen zum historischen Arlesberger Manganerzbergbau erhält. Der Weg führt mitten durch dichte Fichten- und Buchenmischwälder, die sich jetzt – auch dank dieses Projektes – wieder auf ihre natürliche Weise entwickeln dürfen.

Der Pfad mit einer Gesamtlänge von rund elf Kilometern führt weiter Richtung Elgersburg vorbei am Waldgasthaus Mönchhof, über die Hohe Warte und die Kieferleite wieder zurück zum Eingang des Schullandheimes.

An dieser Stelle möchte die Gemeinde Geratal ihren ausdrücklichen Dank an WWF Deutschland, das Naturkundemuseum Erfurt, das UNSESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald, das Thüringer Umweltministerium und selbstverständlich an Jens Hertwig richten, die alle zusammen dafür gesorgt haben, die Gemeinde Geratal mit einer solchen „Naturperle“ bereichert zu haben.

Fotos und Text:
Alexandra Preuß

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