Die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ hat es sich mit dem „Tag des offenen Denkmals®“ zum Ziel gemacht, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. Seit 1993 öffnen jeden zweiten Sonntag im September Kulturdenkmale ihre Türen. Unter dem Motto „Talent Monument: Vorhang auf für alle Denkmal-Talente!“ richtete die Stiftung in diesem Jahr den Scheinwerfer auf die Fragen nach den außergewöhnlichen Eigenschaften, die Denkmale ausmachen.
So öffneten am 14. September 2025 auch in unserer Landgemeinde wieder einige Denkmale Tür und Tor und ließen interessierte Besucher hinter ihre Kulissen blicken. Folgend möchten wir Ihnen einen kleinen Rückblick zum „Tag des offenen Denkmals® 2025“ in der Gemeinde Geratal geben.
Wertvoll – unbezahlbar oder unersetzlich?
Gemeinde Geratal, 14. September 2025
Mit den ersten Sonnenstrahlen nach einer regnerischen Nacht öffneten sich pünktlich um zehn Uhr in der Landgemeinde Geratal die Türen zu acht historischen Denkmälern. Besucherinnen und Besucher aus Nah und Fern wurden eingeladen, auf eine Zeitreise durch die lokale Geschichte und gelebte Traditionen zu gehen. Der bundesweite Aktionstag stand in diesem Jahr unter dem Motto: „Wertvoll – unbezahlbar oder unersetzlich?“. Ein Leitgedanke, der in der Gemeinde Geratal auf vielfältige Weise mit Leben gefüllt wurde.
Jugendherberge „Olga Benario“ – OT Gräfenroda
Bereits am Vormittag herrschte reges Treiben rund um die Jugendherberge „Olga Benario“. Zahlreiche interessierte Besucher fanden den Weg zur Herberge. In mehreren Führungen durch das Haus wurde anschaulich über dessen Geschichte sowie die in den letzten Jahren durchgeführten Modernisierungsmaßnahmen informiert.
Kinder zeigten beim Bogenschießen und Biathlonspaß ihre Treffsicherheit. Zur Belohnung gab es für alle Kinder Stockbrot.
Ab 11 Uhr lud ein zünftiger Frühschoppen mit dem Linus Quintett zum musikalischen Start in den Tag ein. Das Herbergscafé versorgte die Gäste mit Speisen und Getränken, während sich auf den Sportanlagen Jung und Alt bei Spiel und Bewegung vergnügten.
Am Nachmittag sorgte Georges le Chanteurs für einen beschwingten musikalischen Nachmittag und rundete das Programm der Jugendherberge klangvoll ab.
Zwergstatt Gräfenroda
Im Ortszentrum von Gräfenroda, in der Zwergstatt, wurde ein ebenso buntes Angebot geboten. Frisch gebackene Kuchen aus eigener Obsternte, Pizza aus dem Holzofen, Burger, Kaffee und Erfrischungen luden zum Verweilen ein.
Stündliche Führungen durch das Museum zur Geschichte der Gartenzwerge machten den Besuch zu einem besonderen Erlebnis.
Kleine und große Gäste durften sogar selbst Hand anlegen und Zwerge bemalen – liebevoll betreut von den fleißigen „Heinzelmännchen“ der Zwergstatt.

Haus Grevenrot – OT Gräfenroda
Im benachbarten Haus Grevenrot erwartete die Gäste die weltweit größte Sammlung von Turmuhren der Firma Kühn.
Eine eindrucksvolle Sonderausstellung zu ehemaligen Kleinstbetrieben in Gräfenroda sowie fachkundige Führungen boten spannende Einblicke in die Ortsgeschichte und das frühere Gewerbeleben.
Röderschlösschen – OT Liebenstein
Einen besonderen Höhepunkt bot das wie aus dem Dornröschenschlaf erweckte Röderschlösschen in Liebenstein. Der aufwendig restaurierte Rokokosaal überraschte mit prunkvollem Charme, und auch das Heimatmuseum offenbarte so manchen Schatz vergangener Zeiten.
Besonders beeindruckend zeigten sich der Flur- und Treppenbereich sowie historische Deckenmalereien und Bodenstrukturen.
Burgruine Liebenstein
Nur wenige Gehminuten entfernt lud hoch über dem Dorf die Burgruine Liebenstein zu einem Ausflug in mittelalterliches Flair ein. Der Burgverein Liebenstein servierte „Leckereyen“ vom Grill, Kuchen, Fassbrause und frisch gezapften „Hopfenblütentee“.
Musikalisch umrahmt wurde der Mittag von der Mittelalterband Viesematente aus Arnstadt. Auch der Ortschaftsbürgermeister Jörg Becker engagierte sich persönlich und übernahm den Grilldienst. Um 14 Uhr sorgte Musikkabarettist und Pianist Manuel Ludwig aus Sachsen für beste Unterhaltung.
Heimatstube Frankenhain
In Frankenhain öffnete die liebevoll eingerichtete Heimatstube ihre Türen. Besonders gefragt war die Sonderausstellung zum unvergessenen Dörfchen „Lütsche“.
Die Damen des Heimat- und Fremdenverkehrsvereins überzeugten erneut mit ihren Backkünsten. Auch Ortschaftsbürgermeister Thomas Heyer ließ sich dieses Ereignis nicht entgehen. Hans Georg Böttcher, Vereinsvorsitzender und Vorsitzender des Seniorenbeirats der Gemeinde, stand persönlich am Grill.
Wo früher die Mineralienausstellung zu sehen war, die nun im Tourismus- und Vereinshaus untergebracht ist, zeigen heute zahlreiche Bilder alte Ortsansichten sowie Zeitzeugnisse aus Schule, Vereinsleben und dem Wandel des Ortes über viele Jahrzehnte.
Vom Arlesberger Kreisel zur Schwedenhütte – OT Geraberg
Ein weiteres Highlight war die feierliche Wiedereinweihung der Schwedenhütte auf dem Schwarzen Felsen im ehemaligen Ortsteil Arlesberg. Nach einer umfassenden Sanierung konnte die 1927 errichtete Hütte in neuem Glanz erstrahlen.
Gleichzeitig wurde der neu gestaltete „Arlesberger Kreisel“ eingeweiht, geschmückt mit dem Wahrzeichen Gerabergs – einem Thermometer.
Ortschaftsbürgermeister Detlef Bräuning führte gemeinsam mit den Geraberger Heimatfreunden und dem Musikverein Geraberg durch die Zeremonie. Symbolisch übergab Lars Pitan im Namen von Bürgermeister Dominik Straube ein neues Schild für die Schwedenhütte, das nach einer kleinen, aber steilen Wanderung direkt an der Hütte angebracht wurde.
Historisch gekleidet erinnerte man an Hugo Schramm, der mit einer großzügigen Spende einst den Bau der Hütte unterstützte und später nach Schweden auswanderte – daher der Name.
Braunsteinmühle – OT Geraberg
Im Anschluss ging es zum technischen Denkmal Braunsteinmühle. Hier erwarteten die Gäste kulinarische Köstlichkeiten und fachkundige Führungen durch das historische Mühlenensemble. Für Kinder wurde eine Mal- und Bastelstraße angeboten.
Der UNESCO Global Geopark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen war mit einem Informationsstand vertreten. Ziel ist es, den Braunsteigweg künftig als geowissenschaftliche Route auszuweisen.
Auch das liebevoll eingerichtete Mühlencafé hatte geöffnet und lockte mit selbst gebackenen Kuchen und Torten in gemütlichem Ambiente.
Deutsches Thermometermuseum Geraberg
Im Deutschen Thermometermuseum in Geraberg wurde eindrucksvoll gezeigt, wie spannend Wissenschaftsgeschichte sein kann. Die umfangreiche Sammlung historischer Messinstrumente, darunter Exponate aus dem 16. Jahrhundert, zog viele Besucher in ihren Bann.
Fachkundige Führungen erklärten nicht nur die technische Entwicklung des Thermometers, sondern auch dessen Bedeutung für Medizin, Meteorologie und Alltag. Praktische Vorführungen zeigten die Herstellung historischer Instrumente, während Kaffee, Kuchen und kühle Getränke zum Verweilen einluden.
FAZIT
Mit einem vielfältigen Programm, engagierten Vereinen, ehrenamtlichem Einsatz und zahlreichen Gästen entstand eine lebendige Atmosphäre mit unvergesslichen Eindrücken. Geschichte wurde nicht nur gezeigt, sondern gelebt – in Führungen, Ausstellungen, Begegnungen, Gesprächen und kulinarischen Momenten.
Ein besonderer Dank gilt allen, die mit Herzblut, Kreativität und Engagement diesen Tag ermöglicht haben. Sie alle sind ebenso „Wertvoll – unbezahlbar UND unersetzlich“ wie unsere kostbaren Denkmäler, denn Sie alle haben eindrucksvoll gezeigt, wie gemeinschaftliches Handeln zur Bewahrung und Belebung unseres kulturellen Erbes beiträgt.
Bilder: SV Eintracht Frankenhain e. V., Zwergstatt Gräfenroda, Burgverein Liebenstein e. V., Pressestelle Gemeindeverwaltung Geratal
Bericht: Pressestelle Gemeindeverwaltung Geratal