Die Schwedenhütte wurde im Jahr 1927 auf dem Schwarzen Stein errichtet, einem markanten Felsgebilde im ehemaligen Ortsteil Arlesberg. Dieser 25 Meter hohe Porphyrfelsen fällt zur Gera fast senkrecht ab und wurde einst als Kletterfelsen genutzt.
Für die Region hat die Schwedenhütte eine besondere Bedeutung.
Sie wurde als Erholungsstätte für die Menschen aus der Umgebung geschaffen, um das Ortsbild zu verschönern und den Sommergästen eine angenehme Oase inmitten der frischen Waldluft zu bieten.
Gleichzeitig war sie ein Ort der Begegnung und Entspannung – ein Platz, an dem man den Alltag hinter sich lassen und neue Kraft in der Natur schöpfen konnte. Die feierliche Einweihung fand am 14. August 1927 statt.
Die Errichtung der Schwedenhütte wurde durch eine großzügige Spende von Hugo Schramm ermöglicht, der aus dem früheren Ortsteil Gera stammte.
(Anmerkung: 1923 erfolgte die Zusammenlegung von Gera und Arlesberg zur Gemeinde Geraberg).
Schramm, geboren als eines der zahlreichen „Schramm-Kinder“, war in der hiesigen Glas- und Thermometerindustrie tätig, bevor er später nach Schweden auswanderte. Ihm zu Ehren trägt die Hütte bis heute den Namen „Schwedenhütte“ und erinnert als dauerhaftes Denkmal an seine Verdienste.
Der Bau der Hütte war eine echte Gemeinschaftsleistung. Viele engagierte Helferinnen und Helfer brachten sich mit großem Einsatz und viel Schweiß ein, um das Projekt Wirklichkeit werden zu lassen.
Sanierung & Modernisierung
Schon in der Vergangenheit waren immer wieder Instandhaltungsmaßnahmen an der Schwedenhütte notwendig, welche mit großem Einsatz ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer umgesetzt wurden. Doch nach beinahe 100 Jahren ließ sich der zunehmende Verfall nicht mehr aufhalten.
Auch Vandalismus hatte im Laufe der Zeit sichtbare Spuren hinterlassen. Um das historische Bauwerk für kommende Generationen zu bewahren, wurde eine umfassende Sanierung und Modernisierung in den Jahren 2024 und 2025 eingeleitet.
Der Wiederaufbau erfolgte durch Mitglieder der Geraberger Heimatfreunde e. V., tatkräftige Männer des SpVgg Geratal e. V. und des Traditionsvereins Geraberg e. V. sowie die Landgemeinde Geratal (Bauhof, Wegewarte).
Finanzierung
Die Finanzierung des Projektes wurde durch die Initiative „Qualitative Aufwertung der Wanderwege der Gemeinde Geratal“ ermöglicht und vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten gefördert. Darüber hinaus wurde das Projekt finanziell unterstützt durch die Gemeinde Geratal, die Geraberger Heimatfreunde e. V. sowie durch Spenden von Mitgliedern des Traditionsvereins Geraberg e. V., engagierten Privatpersonen und ansässigen Unternehmen. Umgesetzt wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald.
Die Schwedenhütte heute
Nach ihrer umfassenden Sanierung präsentiert sich die Schwedenhütte erneut als lebendiges Symbol für Heimatverbundenheit, Gemeinschaftssinn und Naturbewusstsein. Wanderer, Familien und Naturfreunde aus nah und fern genießen hier seit jeher die Ruhe und Schönheit des Thüringer Waldes.
Mit ihrer geschichtsträchtigen Vergangenheit bleibt sie ein Ort, der Tradition und Moderne miteinander verbindet – ein wahrer Schatz für die Region.
Die feierliche Einweihung fand bewusst nicht erst zum 100-jährigen Jubiläum statt, sondern bereits im Jahr 2025. Als Anlass wurde der Tag des offenen Denkmals® 2025 gewählt. Die Veranstaltung stand unter dem treffenden Motto:
„Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“
Ein würdiger Rahmen für einen Ort von besonderem ideellem Wert!